Naturschutzgebiet Külsheimer Gipshügel

Naturschutzgebiet



Die „Gips­steppe“ auf dem Küls­heimer Gips­hügel sowie auf weite­ren Gips­hügeln bei Markt Nord­heim und Sulz­heim ist für Bayern einzig­artig – „Sub­pannoni­scher Step­pen-Trocken­rasen“ lautet der Fach­begriff für diesen FFH-Lebens­raum­typ. Größere Be­stände da­von fin­den sich nur auf den Hän­gen des Kyff­häusers am Süd­rand des Harzes in Thü­rin­gen.
Der Gipshügel ist Teil des euro­päi­schen Schutz­gebiets­netzes „Natura 2000“ und als „Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Ge­biet“ aus­ge­wiesen.



Wie kamen die Steppenpflanzen hierher?

Gegen Ende der letz­ten Eis­zeit, vor etwa 10.000 Jahren, lag Süd­deutsch­land in einem eis­freien Strei­fen mit wald­freier Tundren­vege­ta­tion zwischen den Alpen­glet­schern im Sü­den und dem großen Eis­schild in Nord­europa. Es be­stan­den also Ver­bindun­gen zu den un­ver­eis­ten Ge­bie­ten im Süd­westen und Süd­osten Euro­pas. Im Zuge der Er­wär­mung konn­ten sich ent­sprech­end rasch zahl­reiche wärme­lie­bende Step­pen­pflan­zen und Tiere aus Ost­euro­pa und Asien hier­her aus­brei­ten. Es dauer­te noch Jahr­tau­sen­de, bis die Wald­bäume nach und nach wie­der aus ihren süd­liche­ren Re­fu­gien nach Mit­tel­euro­pa zu­rück­wan­der­ten. Doch schließ­lich be­deck­ten wie­der aus­ge­dehnte Wäl­der die Land­schaft und von der zu­vor herr­schen­den Step­pen­vege­ta­tion blie­ben nur kleine Inseln auf Fel­sen und stei­nigen Böden bis heute er­hal­ten. Die Ur­sachen, wes­halb die Gips­step­pe ge­rade hier als Zeu­ge eines ver­gan­ge­nen Land­schafts­typs bis heu­te über­leben konn­te, sind die re­lati­ve Trocken­heit und Wärme der Winds­hei­mer Bucht, das an­ste­hen­de Gips­ge­stein (siehe auch Schau­tafel zur Geologie - Tafel 3), und die Ein­grif­fe des Men­schen mit Ent­wal­dung und Weide­wirt­schaft.


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